Das
Sujet in der bildenden Kunst, das in der Zeit vor der Epoche des
Modernismus vorherrschte, wird gegenwärtig in Illustrationen und
Primitivismus, in die Karikatur hineingezogen. Kaum trifft man ein
Sujet in den Hauptrichtungen.
Dafür gibt es viele Gründe, sowohl sozial-diskreditierende als auch
wirtschaftliche – vulgäre Markt der findigen Händler.
Für drei auf der Ausstellung präsentierten Künstler spielt das Sujet in
der Kunst nicht nur eine provozierende Rolle. Es baut sinnvolle
Beziehungen im Bild auf, die durch Komposition, Plastik und Farblösung
ein Bild erzeugen, das größer wird, als das Sujet. Und darin ist der
Wert des Werkes.
Es ist verlockend, ein fertiges Sujet aus den Klassikern zu nehmen und
es auf eigene Art und Weise zu spielen. Ernsthaft und tief
gelingt es Vladimir Shinkarev. Kulturelles Wissen und virtuose Analyse
ermöglichen es dem Autor, eine Reihe der Bilder zu schaffen,
deren Sujets die Weltanschauung der Meister der Literatur,
des Kinos und der Malerei widerspiegeln. Hier ist die Handlung klar,
und die ist das Bild.
Lyrische Erinnerungen erwecken die Sujets in den Zeichnungen und
Aquarellen von Svetlana Badelina. Alltagsszenen sind voller stiller
Lebenslust. Hier sind Kummer und Freude, Trost und Hoffnung.
In den Stadtskizzen von Andrei Filippov werden die Elementen der
städtischen Umgebung – Schlepper, Kräne, Fabrikrohre, Brücken und
Bürger – zu den handelnden Personen.
Die ironische Handlung – die Essenz der reinen MITKI-Kreativität – wird
durch Plakate für verschiedene Anlässe rund um das Leben dieser
Künstlergruppe vertreten. Im Grunde sind das die Plakate von
Rockkonzerten und anderen Events auf den Mitki-Orte in Sankt-Petersburg
am Ende des vorigen Jahrhunderts.
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Vernissage
am 4.November 2018, um 16.05